Tinnitus: Welche Arten und Formen gibt es?

Tinnitus-Arten: Mann hält sich das Ohr.

Wenn die Ohren über einen längeren Zeitraum pfeifen, sausen, klingeln oder brummen, sprechen Mediziner von Tinnitus. Er kommt in unterschiedlichen Arten und Formen vor. Wie unterscheiden sich die objektive und subjektive Form und was ist mit pulssynchronem, sensorischem oder somatischem Tinnitus gemeint? All das erfährst Du hier.

Wie zeigt sich ein Tinnitus?

Betroffene, die unter Tinnitus (eigentlich: Tinnitus aurium, lateinisch für "Klingeln der Ohren") leiden, berichten über verschiedene Arten an Ohrgeräuschen, die ohne offensichtliche äußere Stimulation in Erscheinung treten. Sie reichen

  • von einem meist sehr hochfrequenten Piepen oder Pfeifen einzelner Töne,
  • über ein gleichmäßiges Rauschen
  • bis hin zu sehr niederfrequenten Klängen.

Letztere werden oftmals eher als Brummen wahrgenommen. Die beschriebenen Wahrnehmungen können sich entweder einseitig – also nur auf einem Ohr – oder beidseitig bemerkbar machen. Hier scheint das Geräusch für den Patienten dann mitten im Kopf zu entspringen, was eine zusätzliche Belastung darstellen kann.

Die Tabelle gibt Dir einen Überblick über die verschiedenen Fachbegriffe, welche Dir beispielsweise bei Deiner Internetrecherche zum Thema Tinnitus begegnen können. Sie ermöglichen es Dir, die Anzeichen und Ausprägungsformen von Tinnitus besser in einen medizinischen Kontext einzuordnen:1

Tinnitus-Art Beschreibung
Subjektiver Tinnitus Einzig allein die betroffene Person nimmt die Ohrgeräusche wahr.
Objektiver Tinnitus (somatischer Tinnitus) Auch andere Personen können die Ohrgeräusche – oftmals ein Rauschen oder Fließen – von Betroffenen vernehmen.
Akuter Tinnitus Der Beginn des Tinnitus liegt weniger als drei Monate zurück.
Chronischer Tinnitus Die Ohrgeräusche bestehen schon länger als drei Monate.
Pulsatiler Tinnitus Betroffene nehmen die Ohrgeräusche rhythmisch und als ein pulssynchrones Pochen, Rauschen oder Klopfen wahr. Der Rhythmus richtet sich nach dem eigenen Herzschlag.

Häufig ist die Diagnose der genauen Ursache für den Tinnitus nicht oder nur sehr schwer möglich. Dennoch gibt es in der Medizin eine grundlegende Unterscheidung zwischen den beiden Tinnitus-Arten: den objektiven und subjektiven Tinnitus. Das lässt zumindest eine grobe Einteilung der jeweiligen möglichen Auslöser zu.

Der HNO-Arzt Dr. Uso Walter ist Tinnitus-Experte und erklärt Dir im folgenden Video den Unterschied der beiden Tinnitus-Arten und wie sie wirksam und effektiv behandelt werden können.

Was ist ein objektiver Tinnitus?

Bei einem objektiven Tinnitus können auch andere Personen (etwa ein behandelnder Arzt) das Ohrgeräusch von Betroffenen – meist ein Rauschen oder Fließen – wahrnehmen. Die Form tritt jedoch sehr selten auf.2 Nur ein Prozent der Menschen mit Tinnitus leiden unter der objektiven Art. Der objektive Tinnitus rührt vom Hören körpereigener Geräusche wie zum Beispiel Pulsschlag oder Muskelzuckungen her. Eine innere Schallquelle (wie Strömungsgeräusche des Blutes) liegt dabei im oder am Ohr, welche einen entsprechenden Klang aussendet, den die Person bemerkt.

Im Unterschied zum subjektiven Tinnitus sind die Geräusche bei der objektiven Form tatsächlich auch von Außenstehenden messbar, beispielsweise mittels Hörrohr (Stethoskop), Mikrofon oder Hörschlauch. Mediziner nennen diese Art somatischer (körperlicher) Tinnitus. Im Gegensatz dazu gibt es beim subjektiven Tinnitus keine von außen wahrnehmbare Geräuschquelle. Weder ein äußeres noch ein inneres Schallereignis liegt ihm zugrunde.

Welche Ursachen gibt es beim objektiven Tinnitus?

Folgende körperliche Auslöser können bei dieser Tinnitus-Art  bestehen:3,4

  • Herzklappenerkrankung
  • Anämie (Blutarmut)
  • Glomustumor (meist gutartiger Tumor mit hormonell aktivem Nervenzellknäuel, der sich direkt im Ohr lokalisieren lässt)

Eine weitere Ursache kann sich zwischen Nasen-Rachenraum und Mittelohr entwickeln: Hier befindet sich ein tubenartiger Verbindungsgang (eustachische Röhre oder auch Ohrtrompete), der für den Druckausgleich im Mittelohr zuständig ist. Während des Sprechens oder Schluckens öffnet sich der Gang kurzzeitig. Beim gesunden Ohr schließt sich die Ohrtrompete schnell wieder. Bleibt sie länger geöffnet, kann dies Ohrgeräusche hervorrufen.

Objektiver Tinnitus: Untersuchung und Behandlung

Mediziner nutzen bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT), Kernspintomografie (MRT), Ultraschall der Halsgefäße oder Angiografie (radiologische Darstellung der Arterien oder Venen) im Bereich der Ohren, um gefäßbedingte Ursachen des objektiven Tinnitus aufzuspüren. Von den Blutgefäßen ausgehende pulssynchron klingende Ohrgeräusche sind passend zum Herzschlag (pulsierender Tinnitus).

Muskuläre Probleme (Spasmen) der Mittelohrmuskeln stellen HNO-Ärzte bei ihrer Untersuchung fest, beispielsweise wenn sie mittels Ohrmikroskop ein Zucken des Trommelfells oder Gaumens sehen. Bei einer offenen Tuba ist das Hören des eigenen Atems auffälliges Charakteristikum, was dem Arzt bei der Diagnose hilft. Die genaue Beschreibung der Anzeichen durch den Betroffenen unterstützt den Experten enorm bei der Ursachenforschung.

Die Therapie des objektiven Tinnitus unterscheidet sich grundsätzlich von der bei subjektiven Ohrgeräuschen, schließlich liegen auch andere Ursachen zugrunde. Ein operativer Eingriff kann dem Ohrensausen entgegenwirken und die Beschwerden beseitigen.
 

Dein Ansprechpartner bei Tinnitus

Eine gründliche Diagnostik ist wichtig, um die genaue Ursache der Ohrgeräusche herauszufinden.
 

Pulssynchroner Tinnitus - wenn der Herzschlag hörbar ist

Eine Form des objektiven Tinnitus bildet die pulssynchrone (pulsatile) Art. Dann nehmen Betroffene ein rhythmisches Ohrgeräusch wahr, das dem eigenen Puls entspricht.5  Viele Patienten führt das zunächst zum Hals-Nasen-Ohrenarzt, aber oft sind neuroradiologische Untersuchungen (zum Beispiel CT oder MRT) nötig, um die Töne zu verstehen und zu behandeln.6 

Symptome und Ursachen für einen pulsierenden Tinnitus

Ohrgeräusche äußern sich bei jedem Betroffenen auf ihre eigene Art. Typisch für den pulsierenden Tinnitus ist aber, dass er mit dem Herzschlag in Verbindung auftritt.  Er basiert auf einer echten Schallquelle: Es sind die Strömungsgeräusche des Blutes, die Patienten hören als pochendes

  • Rauschen
  • Fließen oder
  • Fauchen.6

Deshalb sind allein Menschen mit einem gesunden beziehungsweise intakten Gehör in der Lage, einen pulsierenden Tinnitus wahrzunehmen. Meistens tritt er nur auf einem Ohr auf.8 
Zu dem Puls in den Ohren können verschiedene Ursachen führen. Dazu zählen:9 

  • chronische Kiefergelenksverspannung
  • unnatürliche Verbindung zwischen Arterien und Venen (AV-Fistel)
  • Gefäßeinengung oder -erweiterung
  • gefäßreiche Tumore in oder an der Schädelbasis
  • abweichende Positionierung von großen Venen
  • Gewebe, das auf die Halsgefäße drückt

Auch wenn das Blut schneller fließt als gewöhnlich oder sich seine Fließeigenschaften ändern, kann ein pulssynchrones Ohrgeräusch zu hören sein.7

Puls im Ohr: Diagnose und Behandlung

Neben einem ausführlichen Patientengespräch (Anamnese) hört das Fachpersonal typische Stellen an Schädel und Halsgefäßen ab. Weil der pulsierende Tinnitus objektiv, also von außen hörbar ist, kann der Arzt dadurch mitunter den genauen Ursprung finden. Sind Gefäße verantwortlich für den Puls in den Ohren, lässt er sich durch bildgebende Verfahren darstellen wie

  • Ultraschall
  • Computertomografie (CT) oder
  • Magnetresonanztomografie (MRT).9

Eine genaue Diagnose bringt aber erst eine Untersuchung mit Kathetern durch einen Neuroradiologen.9

Die Behandlung zielt darauf ab, die jeweilige Ursache zu beseitigen. Außerdem kommt es darauf an, wie stark der pulsatile Tinnitus den Betroffenen beeinträchtigt und wie wichtig deshalb eine Therapie ist. Denn: Manche Methoden bringen auch Risiken mit sich, die erst einmal mit den Vorteilen abzuwägen sind und mit dem Zustand des Patienten vereinbar sein müssen.9

Eine der häufigsten Ursachen, die AV-Fistel, behandelt das Fachpersonal ebenfalls mithilfe einer katheterbasierten Methode: Hierbei wird ein dünner Schlauch bis zur entsprechenden Stelle geführt und darüber eine Flüssigkeit hineingegeben, welche die unerwünschte Gefäßverbindung verkleben soll.9 Für andere Hintergründe stehen entsprechende Behandlungsoptionen (zum Beispiel medikamentöse Therapien) zur Wahl.
 

Wie äußert sich ein subjektiver Tinnitus?

Anders als die objektive ist die subjektive Tinnitus-Art deutlich stärker verbreitet.2 Da diese Form der Beschwerden nur der Betroffene selbst wahrnimmt, sprechen Experten von einer subjektiven Wahrnehmung des Tinnitus. Das bedeutet, sie ist ausschließlich für den Betroffenen selbst zu hören.

In der Medizin für den subjektiven Tinnitus mitunter auch die Bezeichnung sensorischer sowie neurologischer Tinnitus geläufig.

Ursachen des subjektiven Tinnitus

Hinsichtlich der Ursachen gehen Forscher davon aus, dass bei der subjektiven Form von Tinnitus in den meisten Fällen eine fehlerhafte Reizverarbeitung im auditorischen System (Teile des Zentralnervensystems, die für die Hörverarbeitung zuständig sind) vorliegt. Die Patienten nehmen Geräusche wahr, die normalerweise die Hörverarbeitung herausfiltert, da sie als unwichtig eingestuft werden. Das sind zum Besipiel irreguläre Erregungsmuster sein, die durch defekte Sinneszellen in der Cochlea (Hörschnecke) im Innenohr, aber auch durch vermehrte Verspannungen der Kiefer- sowie Nackenmuskulatur entstehen können. Die fehlgeleitete Nervenaktivität im Gehirn führt zu einer falschen Bildung und Verarbeitung von Reizen.

Folgende Ursachen kommen für den subjektiven Tinnitus infrage:3,10

  • übermäßiger Stress und muskuläre Verspannungen
  • HWS-Syndrom (Halswirbelsäulensyndrom)
  • Lärm- oder Knalltrauma
  • Innenohrerkrankungen (zum Beispiel Hörsturz)
  • Krankheiten von Hörbahn oder Gehirn (Hirnhautentzündung, Multiple Sklerose)
  • Kieferfehlstellungen und -verspannungen
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Morbus Menière (Erkrankung des Innenohrs)
  • gehörschädigende (ototoxische) Medikamente
  • mit Ohrenschmalz oder einem Fremdkörper verstopfter Gehörgang
  • geplatztes Trommelfell
  • Otosklerose (Knochenumbauprozesse im Innenohr)
  • Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Nierenfunktionsstörungen
  • Tumore im Gehirn oder im Hör- und Gleichgewichtsnerv (Akustikusneurinom (AKN))
  • Schwerhörigkeit und altersbedingter Hörverlust (Presbyakusis)
  • Störungen im Hormonhaushalt, beispielsweise während der Menopause

Auch Erkrankungen des Ohres – etwa eine Mittelohr- oder Innenohrentzündung – sowie Flüssigkeitsansammlungen verursachen unter Umständen einen subjektiven Tinnitus. Zudem können einige Medikamente, die beispielsweise zur Behandlung von Krebs oder Malaria eingesetzt werden, sowie Antibiotika als Nebenwirkung Ohrenklingeln und -piepsen bewirken.3

Im Detail – Auslöser des subjektiven Tinnitus

Neben Ohrerkrankungen, treten Ohrgeräusche häufig in Folge von hoher Lärmbelastung auf, denn lauter Krach schädigt die Sinneszellen in der Hörschnecke. Sowohl bei häufiger, langandauernder Lautstärke als auch bei einem plötzlichen extrem lauten Ton wie bei einer Explosion (Knalltrauma) besteht die Gefahr eines Tinnitus.11 Laute Musik bei einem Konzert kann genauso zu dem unangenehmen Ohrenrauschen führen. Dieser kurzzeitige, subjektive Tinnitus verschwindet im Regelfall innerhalb weniger Tage, manchmal sogar Stunden, wieder.12  Gefürchtet ist bei einem Knalltrauma das Platzen des Trommelfells als Folge des dabei entstehenden Drucks im Ohr.

Bei einer Trommelfellperforation ist das Trommelfell verletzt.3 Beeinträchtigtes Hörvermögen und Tinnitus können die Folge sein. Extreme Lautstärke (Knalltrauma), Mittelohrentzündungen, Gewalteinwirkung oder Verletzungen durch selbst durchgeführte Ohrreinigung sind die Ursachen der Trommelfellperforation.

Geänderte Druckverhältnisse im Ohr treten auch beim Fliegen und Tauchen auf. Kurzzeitige Beschwerden wie Brummen, Klopfen oder Zischen im Ohr können somit in luftigen Höhen und in unergründlichen (Meeres-) Tiefen auftreten – ohne dahinterstehende krankhafte Prozesse.

Mann im Flugzeug greift sich an seine Ohren, da veränderte Druckverhältnisse eine Art des Tinnitus auslösen können.

Tubenfunktionsstörungen können ebenfalls einen subjektiven Tinnitus verursachen. Ist die Tube (Ohrtrompete oder eustachische Röhre) unzureichend belüftet, da sie teilweise oder komplett blockiert ist, entsteht ein unangenehmes Druckgefühl im Ohr. Betroffene hören bei dieser Belüftungsstörung oft ein Knacken im Ohr, wenn sie schlucken. Falls Druck-Ausgleichsübungen den Patienten nur unzureichend helfen, behandeln Mediziner Tubenfunktionsstörungen mit einem kleinen operativen Eingriff.13

Anatomie des Ohres
  1. Gleichgewichtsorgan
  2. Hörschnecke
  3. Hörnerv
  4. Gehörgang
  5. Trommelfell
  6. Mittelohr
  7. Tube / Eustachische Röhre

Eine zu Schwerhörigkeit und Tinnitus führende Knochenerkrankung im Mittel- und Innenohr ist die Otosklerose.11 Dabei handelt es sich um eine Verknöcherung zwischen drittem Hörknöchelchen (Steigbügel) und Innenohr. Auslöser von Tinnitus und Schwerhörigkeit ist ebenfalls Morbus Menière. Diese auch als anfallsartiger Drehschwindel bezeichnete Innenohr-Erkrankung ist gekennzeichnet durch eine Störung des Gleichgewichtssinns, begleitet von tiefem Brummen im Ohr, Übelkeit und Erbrechen. Der Anfall dauert wenige Minuten bis Stunden und der Leidensdruck bei dieser Erkrankung ist enorm.14  Zudem besteht gerade bei älteren Patienten zusätzlich ein Sturzrisiko mit Gefahr von Knochenbrüchen.

Ohrensausen-Geplagte mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten wissen, dass ein zu hoher oder zu niedriger Blutdruck ebenso wie Herzrhythmusstörungen Tinnitus auslösen kann. Auch Arterienverkalkung (Arteriosklerose) in den Blutgefäßen von Wirbelsäule und Kopf vermag die Durchblutung des Innenohrs derart zu beeinträchtigen, dass Ohrenrauschen entsteht.

Stress lass nach

Stress ist ein wichtiges Thema bei zahlreichen Tinnitus-Arten. Ungefähr jeder zweite der Patienten leidet darunter.Ebenso wie psychische Erkrankungen gelten Stress und dauernde Überforderung als (mitverursachende) Auslöser der Ohrgeräusche.

Welche weiteren Tinnitus-Arten gibt es?

Neben den Ursachen des Tinnitus ordnen Experten die Ohrgeräusche auch anhand ihrer Dauer oder der Fähigkeit ein, wie gut der Betroffene damit zurechtkommt. So lassen sich Ohrgeräusche danach einteilen, wie lange sie den Patienten plagen. Dabei gibt es die Unterscheidung zwischen akutem und chronischem Tinnitus:11

  1. Die akute Form tritt meist sehr plötzlich auf und verschwindet (häufig von allein) wieder nach maximal drei Monaten.1
  2. Sobald er länger als drei Monate anhält, gilt der Tinnitus als chronisch.1

Die Dauer eines Tinnitus sagt jedoch nichts über die Möglichkeiten der Behandlung aus. Es gibt heute auch für einen chronischen Tinnitus wirksame Therapien.

Zur Tinnitus-Behandlung

 

Die Frage danach, wie stark ein Tinnitus das Leben des Betroffenen einschränkt und welche Folgen er haben kann, stellt sich in der Regel erst bei chronischen Fällen. Mediziner unterscheiden zwischen kompensiertem und dekompensiertem Tinnitus. Bei einem kompensierten Tinnitus hat sich ein gewisses Maß an Gewöhnung eingestellt. Das heißt, der menschliche Körper schafft es zum größten Teil, das leidige Ohrensausen und -klingeln auszublenden, ohne dass der Betroffene mit Einschränkungen der Lebensqualität zu kämpfen hat. Bei einem dekompensierten Tinnitus hingegen ist der Organismus nicht in der Lage, die Ohrgeräusche herauszufiltern, was oftmals eine extrem starke Belastung im Alltag darstellt.

Wirksame Hilfe auf Rezept

Du sehnst Dich nach Ruhe im Alltag trotz Tinnitus? Die klinisch geprüfte App von Kalmeda bringt Dir wieder mehr Lebensqualität zurück.

Wie hängen Tinnitus-Arten und Hörsturz zusammen?

Ein Hörsturz oder auch Hörinfarkt tritt ganz plötzlich auf und führt typischerweise zu einseitigen Ohrgeräuschen wie Pfeifen, Piepsen oder Rauschen sowie auch Schwerhörigkeit.12 Vermutlich führen Durchblutungsstörungen im Ohr zu den Beschwerden.3 Ein Hörsturz ist eine häufige Ursache für einen chronischen Tinnitus.10 Ungefähr 70 Prozent der Personen mit Hörsturz beklagen danach das lästige Piepsen im Ohr.3

Was tun bei einem Hörsturz?

So unangenehm und erschreckend Hörverlust und Tinnitus sind, ein Hörsturz ist kein Notfall, Betroffene müssen ihn aber ernst nehmen

Bei den meisten Betroffenen normalisieren sich die Ohrgeräusche und das Hörempfinden nach wenigen Stunden oder spätestens zwei Tagen. Sollten die Symptome darüber hinaus anhalten, kontaktiere einen HNO-Arzt für einen Termin zur Abklärung.

Ein Hörsturz tritt vermehrt in der Altersklasse über 50 Jahren auf.  Beide Geschlechter sind gleichermaßen betroffen. Neben der Durchblutungsstörung kommt auch Stress als mögliche Ursache infrage. Tinnitus und Hörsturz haben so einige verbindende Elemente.

Tinnitus-Arten und Schwerhörigkeit – was verbindet sie?

Ein eingeschränktes Hörvermögen – so die Definition der Schwerhörigkeit – kann begleitend bei Tinnitus auftreten.15,16 Beide Erkrankungen können die gleiche Ursache haben. Wenn die Sinneszellen im Ohr geschädigt sind, führt das mitunter zur Fehlfunktion mit Folge des Brummens, Rauschens und Klopfens im Ohr führen. Zudem bewirken die geschädigten Sinneszellen eine Funktionsminderung mit Schwerhörigkeit.17 Die Hörminderung ist sowohl ein mögliches Symptom bei Tinnitus als auch eine potenzielle Ursache. Denn bei Schwerhörigkeit versucht das Gehirn manchmal, die fehlenden Reize auszugleichen – so überaktiviert es die Hörwahrnehmung und Tinnitus entsteht.3

Die Hörminderung ist in ihrer Ausprägung ganz unterschiedlich. Von einer geringen Hörbeeinträchtigung bis zum vollständigen Hörverlust – ob dauerhaft oder vorübergehend – ist alles möglich.16 Tinnitus in Verbindung mit Schwerhörigkeit schränkt die Lebensqualität sehr ein, da das soziale Miteinander und die Kommunikation erheblich leiden.18 Neben der sozialen Isolation leiden Menschen mit Hörproblemen unter der eingeschränkten Reizwahrnehmung der Umgebung: Das Vogelgezwitscher im Frühling und das Knirschen der Schuhe im Schnee fehlen in ihren Sinneseindrücken. Außerdem ist es für den Tinnitus-Betroffenen bei begleitender Schwerhörigkeit schwierig, sich durch andere Geräusche von ihrem Ohrensausen abzulenken.17 Sie fühlen sich so oft doppelt gestraft. Die Leitlinie zu chronischem Tinnitus empfiehlt zur Behandlung einer begleitenden Schwerhörigkeit daher Hörgeräte.19

Schwerhörigkeit beheben – Lebensqualität trotz Tinnitus steigern!

Sehschwäche, so der deutsche Philosoph Immanuel Kant (1724 bis 1804), trenne von Sachen, Schwerhörigkeit hingegen von Menschen. Um die Gefahr der Vereinsamung und sozialen Isolation zu reduzieren, lass Dir helfen. Unabhängig davon, welche Art Dich betrifft: Es gibt verschiedene Wege der (eingeschränkten) Tinnitus-Heilung.

FAQs: Oft gestellte Fragen zu Tinnitus-Arten
 

Fachleute unterscheiden zwischen objektivem (von außen wahrnehmbaren) und subjektivem (nur für den Betroffenen hörbaren) Tinnitus. Hält das Ohrgeräusch länger als drei Monate an, ist es chronisch – ansonsten akut.1 Ein pulssynchroner Tinnitus tritt im Rhythmus des Herzens auf. 

Jede Form des Ohrgeräusches kann ganz unterschiedlich auftreten. Die einen hören ein Summen, andere ein Pfeifen, Brummen, Klingeln oder Rasseln. „Den einen“ Tinnitus gibt es also nicht.

Ursachen für objektiven Tinnitus sind beispielsweise Blutarmut, Herzklappenerkrankung, eine offene eustachische Röhre oder ein Glomustumor. Hinter subjektivem Tinnitus stecken Stress, Kiefergelenksverspannungen oder ein Lärm- oder Knalltrauma beziehungsweise akute Hörschädigungen. Auch Morbus Menière, Stoffwechselerkrankungen oder bestimmte Medikamente können diese Tinnitus-Art auslösen.

Bei pulssynchronem Tinnitus nehmen Betroffene ein Geräusch wahr, das im Rhythmus des Herzens pocht. Er ist auch von außen hörbar und zählt damit zu den objektiven Ohrengeräuschen.9

Ursachen für den Puls im Ohr sind vielseitig: beispielsweise Kiefergelenksverspannungen, Probleme an Blutgefäßen wie Kurzschlussverbindungen, Einengungen oder Erweiterungen. Auch Tumore oder anderes Gewebe, das auf die Halsgefäße drückt, kommen infrage. Deshalb sollten Betroffene den pulsatilen Tinnitus immer ärztlich untersuchen lassen.20

Manchmal verschwindet der Tinnitus von selbst, beispielsweise wenn nächtliches Zähneknirschen ihn verursacht oder eine gefäßbedingte Ursache behandelt werden konnte. Bei dauerhaften Ohrgeräuschen kann eine kognitive Verhaltenstherapie, zum Beispiel mit der Kalmeda Tinnitus-App, die Belastung erheblich reduzieren und die Lebensqualität steigern.